Fast 30 Millionen Euro für die Erprobung des autonomen Fahrens bei Schwerfahrzeugen
Oslo, 5. Oktober 2022 . Die Europäische Kommission hat beschlossen die Forschung im Bereich des autonomen Fahrens im Güterverkehr zu beschleunigen, indem sie Pilotprojekte direkt im operativen
Bereich finanziell unterstützt. Über das Rahmenprogramm Horizont Europa, Europas größtem Finanzierungsprogramm für Forschungsprojekte, hat die Europäische Kommission einem Konsortium von 29 Partnern einen Zuschuss über 23 Millionen Euro gewährt um die Umsetzung von Lösungen für
das autonome Fahren zu testen.
Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist die starke Präsenz von Schlüsselakteuren der europäischen Logistikindustrie wie VOLVO, EINRIDE, DAF TRUCKS, DFDS, MOLLER – MAERSK und GRUBER LOGISTICS.
Im Rahmen des so genannten MODI-Projekts werden über einen Zeitraum von vier Jahren Lösungen der fortschrittlichsten Automatisierungsstufe getestet, d. h. direkt ohne einen Fahrer. Die Tests werden auf dem Autobahnkorridor von Rotterdam nach Moss in Norwegen durchgeführt, wobei vier Landesgrenzen überschritten werden und der Terminalbetrieb in vier verschiedenen
nordeuropäischen Häfen unterstützt wird. Darüber hinaus ist ein spezieller Test in der Stadt Hamburg geplant.
Die nordeuropäischen Länder bestätigen wieder einmal Ihren Status als unangefochtene Treiber der Automatisierungsprozesse in der Logistik, denn auch in diesem Projekt ist der Hauptförderer ein nordisches Unternehmen. Es handelt sich um die ITS Norway, ein staatliches Unternehmen, welches
sich mit der Digitalisierung der norwegischen Verkehrsnetze befasst.
Ein Novum unter den Partnern stellt hingegen das italienische Unternehmen GRUBER Logistics dar. Mit der Übernahme der deutschen Gesellschaft Universal Transport hat sich das Unternehmen als einer der dynamischsten Akteure in der europäischen Logistikszene bestätigt.
GRUBER Logistics ist nicht nur das einzige italienische Unternehmen im Konsortium, sondern auch das einzige Unternehmen aus ganz Südeuropa.
Der automatisierte Verkehr wird einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der europäischen Logistik- und Transportketten leisten, mit dem vorrangigen Ziel, dem Problem des Fahrermangels und damit der Transportkapazität in Europa zu begegnen. Das Ziel besteht nämlich nicht darin den Verkehr vollständig zu automatisieren, sondern die Arbeit der Fahrer zu vereinfachen und das Humankapital auf die Arbeitsplätze zu konzentrieren, an denen der Mehrwert der erbrachten Verkehrsleistung am größten ist.