Im politischen Rahmen des europäischen „Green Deals“, der das Ziel hat Europa zum ersten CO2-neutralen Kontinent zu machen, ist für den Transportsektor das Schlüsselprojekt ZEFES (Zero Emissions flexible vehicle platform with modular powertrains serving the long-haul Freight Eco System) geschaffen worden. In diesem EU-Projekt mit einem Budget von 40 Millionen Euro arbeiten 40 Partner aus 14 verschiedenen Nationen daran, die Machbarkeit des emissionsfreien Langstreckenschwerverkehrs zu simulieren und ich echten Test zu demonstrieren. Die Tests werden dabei mit BEVs (Battery Electric Vehicles) und FCEVs (Fuel Cell Electric Vehicles) durchgeführt.
Als Gruber Logistics führen wir Tests für den FCEV-Bereich durch. Obwohl dort im ersten Schritt gar keine echten FCEVs zum Einsatz kommen, sondern Dieselfahrzeuge, sammeln wir zusammen mit unseren Kooperationspartnern wichtige Daten auf einer fest definierten Brennerroute, die die sogenannte „Baseline“ für spätere Tests bildet. Diese Messungen auf der Brennerroute laufen seit Ende Februar 2023 und sollen innerhalb von 2-3 Monaten abgeschlossen sein.
Die erwähnten Kooperationspartner sind das Fraunhofer Institut, die ein Gerät und eine API zur hochpräzisen Datenerfassung in Sekundenbruchteilen entwickelt haben, RICARDO und TNO, die die „Baseline“ aus den erfassten Daten berechnen und Scania. Im Gegensatz zu anderen Tests, die Daten über OMEs beziehen oder unzuverlässigen Mobilfunk zur Datenübertragung nutzen, kann bei unserem Test dank der durchdachten Durchführung mit hochwertiger Datenqualität gerechnet werden. Die Daten werden dann verwendet, um die von ZEFES definierten Untersuchungskriterien der Effizienzsteigerung, Massenproduktionsfähigkeit und dem Einsatz der Technologien im alltäglichen Gebrauch auszuwerten. Darüber hinaus setzt Gruber Logistics diese Daten bereits für laufende und zukünftige reale Prototypen ein.
Das ZEFES-Projekt läuft bereits seit Januar 2023 und wird planmäßig nach dreieinhalb Jahren enden. Die Ergebnisse des Projekts sollen anschließend dazu dienen sowohl die Eignung von FCEVs im Realbetrieb besser einschätzen zu können und als auch die Akzeptanz emissionsfreier Fahrzeuge zu fördern. Zwar ist der gesamte Untersuchungszeitraum noch nicht vorbei, aber eins lässt sich schon heute feststellen: Für Logistikunternehmen wird der Einsatz modularer Fahrzeuge zum einen zur Einsparung von kosten führen und zum anderen neue Geschäftsfälle erschließen.